Sonntag, 13. März 2016

Pretend you've been doing this for eight weeks

Seit acht Wochen. Acht Wochen voller Schweiss und Tränen und schmerzlicher Entbehrungen. Oder so. Müsste man eigentlich meinen.
So schlimm war es jedoch nicht. Im Januar haben Pfau meine Frau (haha) und ich angefangen abzunehmen. Das alte Weight Watchers Programm mit den Flexpoints und ein neu abgeschlossenes Abo im Fitnessstudio helfen dabei. 


Die zwei Monate waren gespickt mit Aufs und Abs. Wir waren einmal in Frankreich und haben uns da wie Göttinnen kulinarisch verwöhnen lassen. Das hat sich dann natürlich auf unsere Abnehmphase ausgewirkt. Ich habe Anfang Februar mein Betriebspraktikum begonnen, in dem ich ein Jahr lang fünf Tage die Woche in den Knast wander. Das brachte auch eine Umstellung mit sich, was meinen Essens- und Bewegungsrhythmus angeht und ich habe ein oder zwei Wochen geschleudert. Fünf Wochen später bin ich jetzt aber an einem Punkt, wo ich sagen kann, dass ich mich wohl fühle und gut auf meinen Körper höre.

Habe ich jetzt wirklich Hunger, oder esse ich nur, weil ich essen möchte? 
Brauche ich jetzt wirklich etwas Süsses?
Kann ich die Stunde Ausdauertraining durchziehen, auch wenn ich Schmerzen habe, oder muss ich mich in Schonhaltung begeben und aufgeben?

All das sind Fragen, die ich mir fast täglich stelle und lernen muss, für mich zu beantworten. Wo sind meine Grenzen und wann darf ich sie überschreiten?

Es ist faszinierend für mich, zu sehen, wie sich mein Gespür für mich selbst verändert. Und ich sehe einen Vergleich zu früher, wo ich noch ungehemmt herumtollen konnte ohne zu kollabieren. Heute habe ich tatsächlich Leistungsasthma und keuche nach 15min Rudern wie ein müdes Manati. Das Asthmaspray hilft aber.

Angefangen habe ich mit 93 kg, so schwer war ich in meinem Leben noch nie. Ich erinnere mich gut an einen Moment vor einigen Jahren, wo ich auf die Waage stand und es schrecklich fand, fast 70kg zu wiegen. Und jetzt? Ich eifere nicht unbedingt einer Anzahl Kilos nach, wobei 65kg schon ein Traumziel wären bei meiner Grösse. Jedoch strebe ich nach etwas anderem: Konfektionsgrösse 38/40. Ich will wieder schöne Kleider kaufen können. Ich will nicht bei C&A in die Dickenabteilung gehören und mir dort bunt beprintete Zelte anschauen, die für Fette wie mich eben chic sein sollen. 

Mittlerweile habe ich 5.1 kg verloren, 4cm Taille und 2cm Hüfte. Also Umfang. 22.9 kg noch zu meinem Wunschgewicht. Wohlfühlgewicht? Sieht man dann. Es ist mir wichtig, mich nicht auf zu hoch gesteckte Ziele zu versteifen und nachher enttäuscht zu sein. Auf dem Laufband kann ich mich gut motivieren, ab und zu für eine kurze Strecke zu joggen, darauf bin ich stolz. Stolz ist essenziell. Existenziell. Stolz auf sich selbst und das, was man erreichen konnte, nicht der Frust, wenn man in die Zukunft schaut und merkt, wie viele verdammte über zwanzig Kilo man noch verlieren muss, um sich wieder wie ein Mensch anderthalbter Klasse zu fühlen. 

Wie motiviert ihr euch? Was ist für euch das wichtigste?

Kommentare und Tips sind gern gesehen!

Jay

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen